An das Jahr 1959 mag ich mich nicht wirklich erinnern. Irgendwie ist mir der Zugriff auf die Windungen meines Gehirns, in welchen die entsprechenden Daten abgelegt sind, verwehrt. So bleibe ich auch für dieses Jahr auf die mir zugänglichen externen Speicher angewiesen. In erster Linie das Statistische Jahrbuch der Schweiz und die Weiten des Internets.
Meinen ersten Geburtstag wurde wohl mit grossem Trari-Trara in Beringen gefeiert. Alle mochten mich. Ich war ja auch der Sonnenschein in der Parterrewohnung der Trotte. So hiess das Wohnhaus, in welchem ich bei meinen Grosseltern zusammen mit Tanten und Onkeln wohnte.
In Alikon wurde kurz vor meinem Geburtstag Marta Sachs geboren. Ihr Lebensweg begann am 07. September und sollte Jahre später den meinen kreuzen.
Die Zahl der unehelich geborenen Kindern lag mit 3496 höher, als ein Jahr zuvor. Das interessierte mich nun aber gar nicht. Sitten und Gebräuche waren mir noch unbekannt.
Der Kilopreis für Kaffee ist in meinem ersten Lebensjahr gesunken. Von 9.60 CHF auf 8.98 CHJF. Und trotzdem wurde mir dieses Getränk vorenthalten. Profitiert hat aber mein Grossvater, der für mich mein Vater, mein Papä war, so wie meine Grossmutter meine Mamä war. Er hat immer eine Literflasche kalten, schwarzen Kaffees mit auf die Arbeit genommen.
Der Stundenlohn eines Arbeiters war von 2.63 CHF (1958) auf 2.70 CHF gestiegen.
Fussballmeister wurde, wie schon in der Saison davor, der BSC Young Boys.
Die Revolution in Kuba brachte in diesem Jahr Fidel Castro an die Macht. Ein Nadelstich ins Herz der USA. Diese bemühen sich in Gesprächen mit der Sowjetunion um Abrüstung und eine Entschärfung des Kalten Krieges.
In der Schweiz lehnten die Männer die Einführung des Frauenstimmrechts im Verhältnis 2:1 ab.
Laut Anordnung des Hauptquartiers der US-Einheiten in West Berlin durften weibliche Angehörige der US-Garnison sich künftig in der Öffentlichkeit nicht mehr in Blue Jeans, Shorts oder enganliegenden Badeanzüge zeigen.
Die Sowjetunion sandte eine Rakete zum Mond, die dort auf der Oberfläche zerschellte. Und das genau an meinem ersten Geburtstag.
Die Staumauer Malpasset in Südfrankreich stürzte ein. Dabei kamen mindestens 421 Menschen durch die Flutwelle ums Leben.
Tina Turner springt als Aushilfssängerin bei Ike Turner ein. Er war begeistert und stellt sie als Leadsängerin ein. Daraus entstand die erfolgreiche Ike & Tina Turner Revue.